Durch die dramatischen Kostensenkungen bei der Erzeugung von erneuerbarer elektrischer Energie erlebt das deutsche Energiesystem eine tiefgreifende Transformation. Die Entwicklung von Technologien zur Kopplung von Wärmeversorgung und Verkehr an den regenerativ erzeugten Strom kann den Technologiestandort Deutschland langfristig stärken. Zunächst, gilt es jedoch, einige zentrale technologische Herausforderungen zu lösen. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt daher ausdrücklich das Vorhaben der Politik, Deutschlands hervorgehobene Stellung in der Energieforschung zu stärken.
Um das komplexe Forschungsfeld effizient zu bearbeiten, hat die Fraunhofer-Gesellschaft bereits im vergangenen Jahr ihre Energieforschung mit dem internen »Fraunhofer Cluster of Excellence Integrated Energy Systems« ergänzt. In diesem Forschungscluster werden die Kompetenzen der Fraunhofer-Energieinstitute synergetisch gebündelt, neue Herausforderungen und Bedarfe identifiziert und analysiert.
Energieforschung als Brücke zwischen den Strukturwandelregionen in Ost und West
Basierend auf einer eingehenden Analyse vorhandener Strukturen und Expertisen – aber auch unter Berücksichtigung von Faktoren wie dem Strukturwandel in Deutschland hat die Fraunhofer-Gesellschaft Vorschläge und Maßnahmen entwickelt, wie die Energiewende mit den zusätzlichen Bundesmitteln optimal fortgesetzt werden kann:
In der Lausitz wird ein neuer Institutsteil zu den Themen Wärmenetze, Gasnetze, thermodynamische Wandler und Ausgleichskraftwerke entstehen. Für die wissenschaftliche Anbindung ist die Fraunhofer-Gesellschaft mit der BTU Cottbus und dem Forschungsstandort Zittau/Görlitz im Gespräch. Die in der Region vorhandene wissenschaftliche Kompetenz im Design und Betrieb großer Kraftwerksanlagen kann damit optimal aufgegriffen werden.
Im Westen verstärkt die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Forschung zur Digitalisierung der Energiewende und plant mit aktiver Unterstützung des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, MdB, den Ausbau in Jülich. Ebenso wird die Profilierung im Bereich Geothermie erwogen, die eine Stütze einer zukünftig klimaneutralen Wärmeversorgung werden kann.
Aufbau der Standorte in den nächsten fünf Jahren
In den kommenden Jahren stehen vom Bund 25 Mio € Bau- und Investitionsmittel zu Verfügung. Vor allem für Personal sind zusätzlich Betriebsmittel für den Aufbau vom Bund in ähnlicher Größenordnung vorgesehen. Die Bundesmittel sollen entsprechend der nun erfolgenden Detailplanung mit Landesmitteln in ähnlicher Höhe ergänzt werden.