Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum

Logo Wissenschaftsjahr 2023 - unser Universum

Im Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum richten Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam den Blick von der Erde ins All … und wieder zurück. Von Ausstellungen über Schulaktionen bis hin zu Mitmachangeboten: Der Blick von der Erde ins All und aus dem All auf die Erde erfolgt dabei aus vielfältigen Perspektiven und lädt Jung und Alt zu einem spannenden Austausch mit Wissenschaft und Forschung ein.

Zur Auftaktveranstaltung am 25. Januar im Berliner Futurium begrüßte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger MdB Gäste aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

mehr Info

Die Erforschung der Welt aus unendlichen Weiten

Völlig losgelöst von der Erde… erkunden wir heute mit modernen Raumfahrtsystemen nicht nur das Weltall, sondern schützen auch das Leben auf unserem Planeten.

Dank moderner Weltraumtechnologien können wir Klimaveränderungen und ihre Auswirkungen besser verstehen, Umweltverschmutzungen aufdecken, kritische Infrastrukturen schützen, landwirtschaftliche Prozesse nachhaltiger gestalten. Knapp 6000 Satelliten umkreisen derzeit die Erde. Sie ermöglichen es, uns über den Globus hinweg zu vernetzen und sicher zu kommunizieren. Navigation, Wetterprognosen, Telekommunikation? Ohne Technik im All kaum denkbar. So wie die Raumfahrt viele – ganz bodenständige – gesellschaftsrelevante Anwendungen revolutioniert hat, bieten die Technologien noch viel Potenzial, um heutigen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.

Satelliten machen nicht nur irdische Gefahren wie Umweltsünden oder militärische Aktivitäten sichtbar, sondern auch extraterrestrische – ob Weltraummüll oder Meteoriten. Mehr als eine Million Objekte größer als ein Zentimeter kreisen laut ESA im Erdorbit, ein Risiko für die Technik im All und die Menschen auf der Erde. Diese Objekte genau im Blick zu behalten und Kollisionen zu verhindern, ist eine wichtige Aufgabe der Raumfahrt.

Neue Meilensteine in der Weltraumtechnik versprechen sich Fachleute derzeit von »New Space«: Mit dem Aufbau von großen Konstellationen kleiner, seriengefertigter Satelliten tun sich neue Anwendungsmöglichkeiten auf. Etwa für ein sicheres, von der Infrastruktur am Boden unabhängiges Internet. So half etwa Elon Musks Starlink-Satellitensystem der Ukraine, ihre Kommunikation aufrechtzuerhalten, als die Netze im Land zerstört wurden. Bis 2027 will auch die EU ein eigenes Satellitensystem aufbauen. Die Größenvorteile und Skaleneffekte solcher Satellitenschwärme werden zudem die Kosten für Raumfahrtprojekte weiter senken.

Fraunhofer-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler forschen an der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Resilienz von Raumfahrtsystemen. Sie entwickeln Anwendungen zum Schutz der Erde sowie Technologien für den »New Space«. In den Bereichen Mobilität, Vernetzung, Umweltschutz, Resilienz, Kommunikation bündeln sie ihr Know-how, um das Leben auf der Welt aus dem All zu sichern und zu gestalten.

Fraunhofer Space-Projekte

Fraunhofer-Aktivitäten im Wissenschaftsjahr

Mai bis Oktober 2023

 

MS Wissenschaft

Auf dem Schiff durchs Universum: Die Ausstellung für Besucherinnen und Besucher ab 12 Jahren greift die Faszination der Menschheit für das Universum auf. Über 40 Stationen hinweg wird es astronomisch und intergalaktisch, philosophisch und physikalisch, künstlerisch und technologisch. Fraunhofer ist mit drei Exponaten zur Herausforderung Weltraumschrott, Nanosatelliten und zum Umweltschutz aus dem All dabei.

Donnerstag, 4. Mai bis Samstag, 6. Mai 2023

 

Ausstellung »Down to Earth Space Technology« im Fraunhofer Forum Berlin

Wie lässt sich mit Satellitenbildern die Umwelt schützen? Was passiert, wenn Weltraumschrott auf einen Satelliten trifft? Was kann ein Nanosatellit eigentlich? Die Ausstellung gab interessante Ein- und Ausblicke in die Möglichkeiten der Raumfahrt. Geboten wurden Science Parcours, Bürgerlabore, eine Lesung, ein Science Café und ein spannendes Vortragsprogramm für große und kleine Weltrauminteressierte.

 

Fraunhofer SPACE-Projekte

 

GESTRA: Weltraumschrott im Blick behalten

Was schwirrt da im Orbit? Das hat das Radarsystem GESTRA genau im Blick. Ob Weltraummüll, Satelliten oder Meteoriten – GESTRA überwacht den erdnahen Weltraum und sichert damit auch das Leben auf der Erde.

 

Wasser sparen in der Landwirtschaft

Mit dem Messinstrument LisR vom Fraunhofer EMI und dessen Ausgründung ConstellR wird es möglich, von der Raumstation ISS aus den Wasserbedarf von Agrarpflanzen zu ermitteln und so den Verbrauch in der Landwirtschaft zu verringern.

 

Kleiner ERNST im großen All

Die Stars im »New Space« sind Kleinsatelliten wie ERNST vom Fraunhofer EMI. So klein wie ein halber Bierkasten kann er mit einer Infrarotkamera beispielsweise Raketenstarts detektieren und mit einer weiteren Kamera Erdbeobachtungen durchführen.  

 

Optiken für die Erkundung ferner Galaxien

Seit Anfang 2022 liefert das James-Webb-Weltraumteleskop faszinierende Aufnahmen von fernen Sternen und Galaxien. Möglich machen das auch hochpräzise Optiken aus dem Fraunhofer IOF in Jena. 

 

Wildtierforschung aus dem Weltall

Mit satellitenbasierter IoT-Kommunikation und sensornaher KI lässt sich das Verhalten von Wildtieren und Vögeln mit Blick auf ökologische Veränderungen frühzeitig erkennen, dokumentieren und darauf reagieren.

 

Global sicher kommunizieren

Das Forschungsprojekt HYPERSPACE will die Grundlage für ein interkontinentales Quantennetzwerk schaffen und damit die globale Kommunikation künftig sicherer machen.

 

UN:IO: Auf dem Weg zum europäischen Satellitennetz

Mit einer eigenen Satellitenkonstellation will die Europäische Kommission zukünftig die Daten- und Technologiesouveränität der EU sicherstellen. An einer Studie zur Umsetzung des Projekts ist auch Fraunhofer beteiligt.

 

EnMAP: Hyperspektralsatellit für Umweltanalysen

Vom All aus soll der mit Fraunhofer-Optiken ausgestattete Satellit EnMap die Umwelt analysieren und damit Folgen des Klimawandels und potenzielle Naturgefahren sichtbar machen.

 

 

Teleskop fliegt zum Jupitermond

Bei der 2023 geplanten ESA-Mission JUICE zur Erforschung des Jupitermondes Ganymed ist das Hochleistungsteleskop GALA, welches im Ultrahochvakuum bei extremen Umweltbedingungen funktioniert, an Bord.

 

TIRA – Weltraumbeobachtungsradar der Zukunft

Im Orbit wird es zunehmend voller: Satelliten werden immer kleiner, dafür immer mehr. Auch die Menge an Weltraumschrott wächst. Weltraumbeobachtungsradare müssen mit diesen Entwicklungen Schritt halten: Das System TIRA des Fraunhofer FHR bietet höhere Auflösungen und eine hohe Empfindlichkeit.