Impfstoffherstellung: Erreger mit energiearmen Elektronen inaktivieren
Preisträger des Fraunhofer-Preises »Technik für den Menschen und seine Umwelt«
Dr. Sebastian Ulbert und Dr. Jasmin Fertey (Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI)
Frank-Holm Rögner (Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP)
Martin Thoma (Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA)
Impfstoffherstellung: Erreger mit energiearmen Elektronen inaktivieren
Bei der Herstellung von Totimpfstoffen kommen bisher toxische Chemikalien wie Formaldehyd zum Einsatz, um damit die Viren zu inaktivieren. Diese hat jedoch erhebliche Nachteile: So zerstört die Chemikalie einen Teil der Virus-Außenstrukturen, belastet die Umwelt selbst bei fachgerechter Entsorgung und macht eine aufwändige Reinigung des Impfstoffs notwendig. Hinzu kommt: Je nach Virus kann die Inaktivierung Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen.
Dr. Sebastian Ulbert und Dr. Jasmin Fertey vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI sowie Frank-Holm Rögner vom Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP und Martin Thoma vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA haben nun ein Verfahren entwickelt, das Krankheitserreger über Elektronenstahlen innerhalb weniger Millisekunden inaktiviert. Auf diese Weise lassen sich Vakzine schneller, umweltfreundlicher, effizienter und kostengünstiger herstellen.
Die Jury begründet die Vergabe des Fraunhofer-Preises »Technik für den Menschen und seine Umwelt« unter anderem mit der »einfachen und effizienten Methode, die für die Impfstoffwirkung wichtigen Strukturen weitgehend zu erhalten«.