Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2022

Neue Präzisionsmethode − Fluoreszenz-Messtechnik zur Qualitätssicherung in der Produktion

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Die Gewinner des Joseph-von-Fraunhofer-Preises für ihre neue Präzisionsmessmethode mit extremer Geschwindigkeit und hoher Robustheit: Dr. Alexander Blättermann (links) und Dr. Albrecht Brandenburg.

©  Foto: Fraunhofer / Piotr Banczerowski
 

Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 2022:

Dr. Albrecht Brandenburg und Dr. Alexander Blättermann (Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM)


Die Fluoreszenz galt bisher eher als Schätzeisen denn als zuverlässiges, quantitatives Messverfahren: Schließlich braucht es nicht nur präzise Referenzverfahren, um das Verfahren zu kalibrieren, sondern auch ein tiefes Verständnis der Effekte, die die Fluoreszenzstrahlung beeinflussen. Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM rund um Dr. Albrecht Brandenburg und Dr. Alexander Blättermann konnte aus dem Schätzeisen eine robuste Präzisionsmesstechnik mit extremer Geschwindigkeit entwickeln.

Die Vorteile des Verfahrens: Komplexe 3D-Bauteile lassen sich erstmals im Sekundentakt der Fertigung auf Reinheit prüfen – und das zu hundert Prozent. Auch die erzielten Leistungsdaten sind spektakulär: 40 Millionen Punkte können pro Sekunde gemessen werden, Verunreinigungen von einem Milligramm pro Quadratmeter sind bereits nachweisbar, ab zehn Milligramm werden quantitative Messungen möglich. Elementar sind solche Informationen vor allem dort, wo es um die Sicherheit geht, etwa beim Verkleben von Pkw-Bauteilen. Die Welt scheint auf diese Technologie gewartet zu haben: Sie verbreitet sich national wie international rasant, die Umsätze beim Fraunhofer IPM erreichen schon jetzt Millionenhöhe.

Die Jury begründet ihre Entscheidung mit der hohen technischen Leistung und dem wirtschaftlich messbaren Vorteil für die anwendenden Unternehmen.

Joseph-von-Fraunhofer-Preis

Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft jährlich Preise für herausragende wissenschaftliche Leistungen ihrer Mitarbeitenden, die anwendungsnahe Probleme lösen.

In diesem Jahr werden drei Preise mit jeweils 50 000 Euro vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten auch eine silberne Anstecknadel mit dem Gesichtsprofil des Namenspatrons.