Kompetenzaufbau für den Wandel zum Energieträger Wasserstoff

Aktuelle Erkenntnisse aus der angewandten Forschung bilden die Wissensgrundlage für die berufsbegleitenden Weiterbildungsformate, die Fraunhofer-Institute gemeinsam mit der Fraunhofer Academy entwickeln und einer breiten Zielgruppe anbieten.

 

Mit der Dekarbonisierung der Industrie stehen wir vor einer der größten industriellen Transformationen, die den bereits bestehenden Fach- und Führungskräftebedarf noch verschärft. Für das Gelingen der Transformation ist neben Forschung, Entwicklung und Innovation vor allem die Qualifizierung von Fachkräften einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Die Weiterbildung der Fraunhofer-Gesellschaft leistet somit einen maßgeblichen Beitrag zum Prozess der Transformation durch angewandtes Wissen in der Wirtschaft.

Noch offene Fragen und Gegenstand aktueller Forschung sind unter anderem: Wo steht mein Unternehmen in der Wertschöpfungskette Wasserstoff? Wie stark bin ich von der Transformation tatsächlich betroffen? Welche Kompetenzen benötigen meine Mitarbeitenden, um mein Unternehmen sicher auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu bringen?

Bis 2030 rechnen wasserstoffnahe Branchen mit einem Bedarf von rund 70.000 zusätzlichen Fach- und Führungskräften. Sie benötigen Wissen, Fähigkeiten und Fachkompetenzen, um die komplexen Herausforderungen zu bewältigen. Das Weiterbildungsangebot von Fraunhofer unterstützt sie dabei.

Das Themenfeld Wasserstoff koppelt unterschiedliche Sektoren und damit auch ein breites Spektrum an Berufsfeldern und -profilen. Akteure in Wirtschaft, Behörden, Förderinstitutionen und öffentlichen Organisationen werden in Zukunft vermehrt über Wasserstoffprojekte entscheiden müssen. Dazu ist eine entsprechende Wasserstoffexpertise notwendig. Diese muss in passgenauen Formaten zur Verfügung gestellt werden – auch für Beratungsunternehmen, Banken und Versicherungen.

Die Fraunhofer Academy bietet Orientierung und Standortbestimmung in verschiedenen Lernformaten wie Workshops, Trainings und umfassenderen Weiterbildungsprogrammen durch gebündelten Know-how-Transfer zum Themenfeld Wasserstoff. Die Angebote für Fach- und Führungskräfte aus den Branchen, die zur Transformation beitragen, bieten sowohl Grundlagen als auch hoch spezialisiertes Wissen zur Erzeugung und Einsatz von grünem Strom, geben Antworten auf Fragen zur Sicherheit in der Produktion, Prozessoptimierungen und Mobilität.

Fit4H2: Schulung zur Produktion von Wasserstoff-Systemen

Wasserstofftechnologien spielen eine zentrale Rolle, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Schlüsselelemente dabei sind Systeme zur Wandlung erneuerbarer Energien zu Wasserstoff (Elektrolyseur) bzw. dessen Rückverstromung (Brennstoffzelle). Derzeit werden diese nur in geringen Stückzahlen hergestellt. Für eine konsequente Reduzierung der CO2-Emissionen sowie den Aufbau einer globalen wasserstoffbasierten Wirtschaft und Gesellschaft muss sich die Verfügbarkeit jedoch erheblich verbessern – bei deutlich sinkenden Kosten. Dazu bedarf es einer industriellen Massenproduktion, die wiederum ohne Wertschöpfungsnetzwerke und die entsprechenden Fertigungstechnologien nicht denkbar ist. Im Fit4H2-Schulungsworkshop werden die wesentlichen Komponenten von Elektrolyseur und Brennstoffzelle vorgestellt und mit substanziellem Wissen zu deren Produktionstechnologien gekoppelt. Darüber hinaus wird das wirtschaftliche Potenzial der Fertigung analysiert. Ziel ist es, einen Marktüberblick und konkrete Anknüpfungspunkte für den Einstieg Ihres Unternehmens in die Wertschöpfungskette der Wasserstoffsystemproduktion zu vermitteln.

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Wasserstofferzeugung – Grüner Strom macht grünen Wasserstoff  

Zur Sicherstellung nachhaltiger Energieversorgung und Produktionsprozessen in Ihrem Unternehmen ist es mittelfristig notwendig von fossilen Energieträgern auf klimaneutrale Alternativen umzusteigen. Das Weiterbildungsprogramm „Praxiswissen für Wasserstoffprojekte“ setzt hier an und richtet sich an Projektplaner*innen, Ingenieur*innen und Fachkräfte der Industrie, die den Wandel ihres Unternehmens mitgestalten und diesbezüglich Entscheidungen treffen. Sie lernen anwendungsbezogen die technologische Erzeugung von grünem Wasserstoff. Wir zeigen Ihnen auf, wie Wasserstoff als Energieträger dient und als chemischer Baustoff in industriellen Prozessen eingesetzt werden kann. Sie lernen Herausforderungen, z.B. der Fabriktransformation, anhand von realen Fallstudien und Exkursionen zu lösen. Anhand von praktischen Beispielen zeigen wir Ihnen, wie Sie die CO2-Emissionen Ihres Unternehmens signifikant reduzieren können. Unsere Expert*innen vermitteln Ihnen die rechtlichen, wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Rahmenbedingungen entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette. Die Inhalte helfen Ihnen zu entscheiden, an welcher Stelle Ihres Produktionsprozesses Wasserstoff eingesetzt und Ihr Unternehmen somit schneller dekarbonisiert werden kann. Das Weiterbildungsprogramm setzt sich aus fünf einzeln anwählbaren Lerneinheiten zusammen. Nach erfolgreicher Zertifizierungsprüfung erhalten Sie ein Fraunhofer Personen-Zertifikat nach ISO 17024.

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»Energiewende praktisch/in der Praxis« – Fachwissen für Ihren Umstieg auf Wasserstoff

Die Energiewende ist ein sehr dynamischer Prozess, der den Erwerb von neuen Kompetenzen und Technologien erfordert. Die Weiterbildung »Energiewende praktisch« vermittelt sowohl die Einzelbausteine als auch die Zusammenhänge der gesamten Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft. Hier erfahren Planende, Managementbeauftragte, Ingenieur*innen, Mitarbeitende von kommunalen Versorgungsunternehmen, Meister*innen und Fachkundige, aber auch Beratende aus Politik, Behörden und Banken wie grüner Wasserstoff gewonnen, transportiert und in die Anwendung gebracht werden kann. Dabei teilen wir unser aktuelles Know-how aus der Forschung und zeigen Ihnen mithilfe unserer Partnerunternehmen aus der Industrie, wie Wasserstoff schon jetzt Anwendung in Unternehmen findet. Sie bekommen die Gelegenheit, sich mit Forschenden und Nutzenden über den Energiekreislauf und die Fabriktransformation auszutauschen. Das Schulungsprogramm ist berufsbegleitend und lässt sich auf Wunsch genau auf Ihren Bedarf zuschneiden. Wählen Sie den Grundlagenkurs oder eine Variante der Weiterbildung mit dem Personenzertifikat »Fachkundige*r Wasserstoff mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation«.

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Wasserstoff-Anwendungen in der Mobilität – Was kann Wasserstoff für die Mobilität der Zukunft leisten?

Die Mobilität der Zukunft ist klimaneutral und nachhaltig. Welchen Beitrag Wasserstoff dazu leisten kann, vermittelt das Weiterbildungsprogramm »Wasserstoff-Anwendungen in der Mobilität« des Fraunhofer IFAM. Das berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm im Blended- Learning-Format umfasst fünf Lerneinheiten. Darin wird neben den Grundlagen der Wasserstofftechnologie auch auf die Sicherheit bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen eingegangen. Praxisnahe Inhalte zur Brennstoffzelle, Speicherung und Infrastruktur sowie zu Wasserstoff in der Energiewende runden das Programm ab. Die Experten vom Fraunhofer IFAM vermitteln den Großteil der Lerninhalte online auf einer Lernplattform. Dies ermöglicht den Teilnehmenden, die Inhalte während der gesamten Weiterbildung ohne Zeitdruck, wann, wo und so oft wie gewünscht zu bearbeiten. Zu ausgewählten Lerninhalten finden Präsenztermine am Fraunhofer IFAM in Bremen statt. Dabei erhalten Sie praxisnahe Einblicke in Anwendungsmöglichkeiten sowie neueste Forschungserkenntnisse. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden das Fraunhofer Personen-Zertifikat »Professional für Wasserstoff- Anwendungen in der Mobilität«.

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Alkalische Elektrolysetechnologie zum Anfassen – Was ist der Stand der Technik?

Die Entwicklung der alkalischen Elektrolysetechnologie hat ein beeindruckendes Tempo in den letzten Jahren aufgenommen. Dabei werden immer neue verfahrenstechnische Ansätze verfolgt und viele innovative Materialien entwickelt. Der Workshop »Alkalische Elektrolysetechnologie zum Anfassen« legt den Stand der Technik von alkalischen Elektrolyseuren (AEL) und Anionenaustauschermembran-Elektrolyseuren (AEMEL) dar und gibt einen Einblick in die neuesten Entwicklungen (Teilnehmerzahl bis zu 8 Personen). Dabei erhalten die Teilnehmer eine Übersicht sowohl zum Stackdesign als auch zu den verwendeten Komponenten (Elektroden [PTL und Katalysatorbeschichtung], Dichtungen, Separatoren, Bipolarplatten usw.). Weitere Punkte sind die Betrachtung von Kosten der Systeme und die Roadmap der Technologie. Abgerundet wird der 1,5 Tage Workshop mit einer anschaulichen Erklärung des Elektrolyse Systems an einer industriellen AEL-Anlage. Bei Bedarf bietet das Team auch den händischen Zusammenbau einer Elektrolysezelle mit Implementierung in eine Testinfrastruktur an. Die Technologie kann am IFAM somit im wörtlichen Sinne „angefasst“ werden. Parallel zum individuellen Workshop für einzelne Unternehmen organisiert das IFAM einen jährlichen Industrie Workshop mit dem Fokus auf die alkalischen Systeme: „Industry Workshop Advanced Alkaline Elektrolysis“. 2024 wird der siebte Workshop mit derzeit bis zu 100 Teilnehmern stattfinden. Externe Referenten aus der Industrie (Elektrolyseurbauer und der Zulieferindustrie) geben Einblicke zum Stand der Technik und flankiert wird durch Vorträge von Forschungsinstituten zu den neuesten Entwicklungen.