Effizienteres Leercontainer-Handling in der maritimen Logistik
Die weltweiten Handelsketten basieren, vor allem beim Seetransport, auf Standardcontainer-Einheiten. Knapp 30 Millionen solcher Schiffscontainer mit einer Gesamtkapazität von 47 Millionen TEU (Einheit TEU = 20-Fuß-Standardcontainer) sind weltweit im Einsatz. Ein schneller Umschlag der Container und eine rasche Zurückgabe leerer Boxen ist daher mit entscheidend für das Funktionieren der Lieferkette.
Ein Nadelöhr bildet die regelmäßige Inspektion und die möglicherweise darauffolgende Reparatur der Boxen. Jeder neue Container wird nach Ablauf von fünf Jahren regelmäßig von Fachleuten inspiziert – etwa auf mechanische oder witterungsbedingte Schäden. Die Effizienz der Containerinspektion zu steigern war daher Ziel des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekts COOKIE (COntainerdienstleistungen Optimiert durch Künstliche IntelligEnz). Projektpartner waren die HCCR Hamburger Container- und Chassis-Reparatur GmbH (Koordinator) und das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, Teil des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. Weiteres Projektziel war die Optimierung der Tankcontainerreinigung mittels eines KI-Systems.
Die Hafeninspektoren nutzen Handheld-Geräte, um Schäden durch Bildaufnahmen zu dokumentieren und zu bewerten. Unterstützt werden die »Checker«, wie sie im Hafenjargon genannt werden, durch im Projekt entwickelte 3D-Modelle, welche eine sehr zuverlässige und detailgenaue Lokalisierung und Identifikation der Schadstellen ermöglichen. Dies bietet die Basis für transparente Reparatur- und Kostenvoranschläge und erhöht somit das nötige Vertrauen der Reedereien und Leasinggesellschaften gegenüber dem Reparaturdienstleister. Die Verbesserung der Datenqualität ist gleichzeitig das Fundament für die Weiterentwicklung und den erfolgreichen Einsatz von KI-Modellen, die zukünftig zur Automatisierung des Inspektionsprozesses beitragen können.
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