Leistungszentrum

Integration biologischer und physikalisch-chemischer Materialfunktionen, Potsdam-Golm

Das vom Land Brandenburg sehr stark unterstützte Leistungszentrum Integration biologischer und physikalisch-chemischer Materialfunktionenzielt auf die Kombination von Struktur- und Funktionsmaterialien für neue Produkte und deren Produktionsverfahren. Beispiele hierfür sind Lab-on-Chip Module für die Medizin, Smartcards für die Sicherheitswirtschaft oder strukturintegrierte Sensorik in Compositen fürden Leichtbau. Hierzu sind vorhandene Kompetenzen der Einzeldisziplinen Materialentwicklung und Produktionstechnologie zusammenzuführen und auf eine neue Qualitätsstufe zu bringen. Typische zu integrierende Funktionen sind dabei neben biologischen Funktionalitäten u.a. Haptik, Aktorik, Sensorik, Elektrolumineszenz, Photovoltaik und Beleuchtungsfunktionalitäten. In Zukunft wird ein Hauptanwendungsfeld für derartige F&E-Ansätze im Bereich von Industrie 4.0 liegen. Ankeruniversität ist die Universität Potsdam, der ein gemeinsamer Antrag mit dem Leistungszentrum im Rahmen der BMBF-Ausschreibung »Innovative Hochschule« bewilligt wurde.

Das Leistungszentrum soll in der Region Brandenburg-Berlin Aktivitäten der beteiligten privatwirtschaftlichen und öffentlich finanzierten Partner bündeln, um die gesamte FuE Wertschöpfungskette von der anwendungsnahen Grundlagenforschung, über die angewandte Forschung bis zu konkreten Prototyp- bzw. Produktentwicklungen zu treiben. Dazu ist auch ein intensiver Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft geplant, wobei bereits von 30 Unternehmen Letter of Intend zur Mitwirkung an den Aktivitäten des Leistungszentrums vorliegen. Auch Ausgründungen am Standort Potsdam-Golm sind geplant.

Die vorgesehenen Aktivitäten im Forschungs- und Entwicklungsbereich sollen durch Maßnahmen zur Sicherung/Etablierung exzellenter Angebote in der Lehre der beteiligten Universitäten und Hochschulen ergänzt werden. Dabei ist auch an eine verstärkte Einbindung von Fraunhofer-Forschern in die Hochschullehre gedacht. Zusätzlich wird mittelfristig auch die mögliche Einrichtung einer hochschulübergreifenden multidisziplinären Graduiertenschule für Funktionsintegration und funktionsintegrierende Fertigung geprüft.

Die Gesamtaktivitäten des Leistungszentrums ordnen sich sehr gut in die gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg ein.

Geleitet wird das Zentrum partnerschaftlich durch Prof. Alexander Böker (Koordinator), dem Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP, und Eva Ehrentreich-Förster (stv. Koordinatorin), der Leiterin (stv.) des Institutsteils Bioanalytik und Bioprozesse in Potsdam-Golm des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI.