Eine Anekdote unter Quantenphysikern geht so: Heisenberg und Schrödinger werden mit dem Auto von der Polizei angehalten. Der Polizist fragt Heisenberg: »Ist Ihnen eigentlich klar, wie schnell Sie waren?« Dieser überlegt kurz und antwortet: »Nein, aber ich weiß genau, wo ich bin.« Misstrauisch geht der Beamte ums Auto herum, öffnet den Kofferraum und ruft: »Wissen Sie, dass eine tote Katze in Ihrem Kofferraum liegt?« Schrödinger seufzt empört: »Jetzt schon, Sie Idiot!«
Wer diesen Witz versteht, kennt zwei der wichtigsten Grundsätze der Quantenmechanik. Mit seiner Unschärferelation zeigte der junge Werner Heisenberg 1925, dass es in der Quantenwelt nicht möglich ist, sowohl den Impuls als auch die Position eines Teilchens gleichzeitig präzise zu messen. Mit seiner Formulierung der fundamentalen Gesetze der Quantenmechanik deutete Heisenberg vor hundert Jahren die bis dahin geltenden Prinzipien der Physik komplett um. Erwin Schrödinger hingegen zeigte, dass Teilchen nicht nur an einem bestimmten Ort lokalisiert sind, sondern in einem Zustand der Überlagerung sein können. Er beschrieb die Ausbreitung von Materiewellen als Wahrscheinlichkeitswellen. In seinem berühmten Gedankenexperiment befindet sich in einer Kiste – aufgrund eines komplexen radioaktiven Mechanismus – eine Katze in einem solchen überlagerten Schwebezustand zwischen lebendig und tot. Erst wenn man nachschaut, legt das den Zustand fest.