Technologische Souveränität

»Resiliente Wertschöpfungsketten – Resyst«

Mehr Unabhängigkeit bei Rohstoffen

Vorsorgen für den Krisenfall, damit die Produktion weitergehen kann. Das ist auch ein Ziel des Fraun­hofer-Innovationsprogramms »Resiliente Wertschöp­fungsketten – Resyst«. Notwendig ist hierfür nicht zuletzt eine sichere Rohstoffversorgung. Da Deutsch­land über relativ wenige Rohstoffe verfügt, geht es dabei für die Zukunft vor allem um ein möglichst lückenloses, hochwertiges Recycling. Wie das für me­tallische Werkstoffe aussehen könnte, zeigt der neue Ansatz »reProd«. Die Abkürzung steht für »ressource­nautarke Produktion auf Basis von Sekundärhalb­zeugen«. Dessen Ziel ist es, Altmetall-Teile nicht zu schreddern und mit hohem Energieaufwand einzu­schmelzen, sondern die gebrauchten Komponenten als Sekundärhalbzeuge wiederzuverwenden und direkt in neue Bauteile zu verwandeln – zum Bei­spiel aus Antriebswellen hochfeste Schrauben zu fertigen. Andere denkbare Sekundärhalbzeuge wären Bleche, Platinen oder Rohre. »Wir wollen das Material auf dem höchstmöglichen Wertschöpfungs­niveau wiederverwerten«, sagt Markus Werner vom Fraunhofer IWU. Noch steht der reProd-Ansatz am Anfang. Zunächst müssen die Reststoffströme in Deutschland digitalisiert werden, um das ganze Po­tenzial auszuschöpfen. Wo ist welches Sekundärhalb­zeug verfügbar? In welchen Mengen? In welchem Zu­stand? All das soll jetzt über digitale Zwillinge erfasst werden, um die Produktion in Zukunft unabhängiger zu machen.