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Entwicklung einer biomimetischen Keratoprothese (künstliche Augenhornhaut)

Dr. rer. nat. Joachim Storsberg (Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP)

Ist die Hornhaut eines Auges durch Fehlbildung, Verletzung oder Krankheit beschädigt, droht die Erblindung. Eine Hornhaut-Transplantation ist oft aus Mangel an verfügbaren Spendern nicht möglich. Eine künstliche Hornhaut zu entwickeln ist schwierig, da ein solches Implantat schwer zu kombinierende Eigenschaften aufweisen muss.

Dr. Joachim Storsberg vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP entwickelte zusammen mit Projektpartnern der Universitäten von Regensburg und Halle (Saale) ein neues Konzept. Die biomimetische Hornhaut wird aus einem Basismaterial hergestellt; seine Oberfläche erhält durch lokale Modifikation unterschiedliche Eigenschaften. Im Randbereich wächst das Implantat daher im Auge fest, während es im optisch funktionellen Zentralbereich frei bleibt von störenden Zellanlagerungen. Tierversuche und Implantationen am Menschen bestätigten inzwischen den Erfolg des Konzepts, das international neue Maßstäbe in der Augenheilkunde setzt.

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