Um im Mobilitätssektor große Reichweiten zu erzielen, sind Brennstoffzellen bei der Bereitstellung von Energie in elektrischen Antrieben eine optimale Ergänzung zu Batterien. Ihre Herstellung ist jedoch nach wie vor kostenintensiv. Auf der Hannover Messe 2020 plante Fraunhofer, erstmals zukunftsträchtige Forschungsaktivitäten zu Brennstoffzellen-Antrieben vorzustellen. Die Forscherinnen und Forscher arbeiten an einer kostengünstigeren Lösung: Das beginnt bei der Bereitstellung des Wasserstoffs, betrifft die Auswahl der Materialien und geht bis hin zur Wärmeregulation in der Zelle selbst sowie im gesamten Fahrzeug. Der flexible Energieträger Wasserstoff ist unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele. Grüner Wasserstoff ist der benötigte Baustein für die Sektorenkopplung und den Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems, das auf erneuerbaren Energien basiert. Mit der »Wasserstofffabrik der Zukunft« plant Fraunhofer die dezentrale Wasserstoffproduktion für Industrie, Gewerbe und Mobilität.
Auf der Hannover Messe 2020 wollte Fraunhofer gemeinsam mit Partnern demonstrieren, wie eine sichere und vernetzte Dateninfrastruktur aussehen könnte, die digitale Souveränität im Sinne des europäischen Rechts gewährleistet und digitale Innovationen mittels Interoperabilität fördert. Das Projekt dient als Wiege eines offenen und transparenten digitalen Ökosystems, in dem Daten und Dienste verfügbar gemacht, zusammengeführt und vertrauensvoll geteilt werden können, um so die einfache Kommerzialisierung digitaler Dienste zu ermöglichen. Grundlegende Aspekte für einen souveränen Datenaustausch wurden bereits durch die Initiative »International Data Spaces« (IDS) erarbeitet. In dieser Interessensgemeinschaft engagieren sich neben Bundesregierung und Fraunhofer-Gesellschaft mittlerweile rund 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus 17 Ländern.
Einen weiteren Baustein der skalierbaren Datensouveränität bildet das Start-up German Edge Cloud. Unterstützt durch KI-fähige »Manufacturing Edge Cloud«-Lösungen von Fraunhofer bietet die Friedhelm Loh Group im Verbund mit weiteren Industriepartnern Lösungen für die (Fertigungs-)Industrie an. Gemeinsam mit Fraunhofer wird Edge Cloud Computing mit lokalen 5G-Campusnetzen kombiniert, um industrielle Anwendungsfälle in Echtzeit sowie unter Wahrung der Datensouveränität zu realisieren. Eine der ersten Umsetzungen wird der Aufbau der Fraunhofer Edge Cloud an rund 20 Fraunhofer-Standorten sein.
Digitalisierung und durchgehende Vernetzung von Maschinen, Produkten, aber auch Logistikabläufen, Bestell-, Lager- und Rechnungswesen haben für die Industrie riesiges Potenzial. Wettbewerbsfähige Ansätze für industrielle Digitalisierungsvorhaben können nur auf einem neuen »kognitiven Internet« basieren, das essentielle Technologien wie IoT-Kommunikation, vertrauenswürdige Datenräume und maschinelles Lernen vereint. Im Fraunhofer Cluster of Excellence Cognitive Internet Technologies (CCIT) bündeln 13 Fraunhofer-Institute aus der Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnik und Produktion ihre Kompetenzen, um Technologien für dieses kognitive Internet zu erforschen. In den drei Forschungszentren IoT-COMMS, Data Spaces und Machine Learning sind konkrete Anwendungsszenarien zu Produktion und Logistik entstanden.
Fraunhofer-Forscherteams nutzen die Fähigkeiten im noch jungen Forschungsgebiet des Quantenimaging für die Medizin. Künftig können durch Quantenbildgebung mit minimaler Strahlungsdosis Gewebezellen viel länger mit hoher Auflösung zerstörungsfrei beobachtet und analysiert werden – für die Tumordiagnostik würde dies einen gewaltigen Fortschritt darstellen.