Zur offiziellen Amtseinführung von Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft begrüßte die Vorsitzende des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft, Hildegard Müller, die rund 120 Gäste und wies auf die Bedeutung der Forschung in Zeiten des stetigen Wandels hin: »Institutionen wie Fraunhofer sind es, die mit ihrer Lösungs- und Anwendungsorientierung die Innovationen entwickeln, die uns helfen werden, die Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, zu meistern.« Hildegard Müller betonte, dass seit dem Amtsantritt Holger Hanselkas als neuem Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft vor drei Monaten bereits ein »deutlicher Aufbruch« zu spüren sei. »Durch Ihre zugewandte, offene und im besten Sinne fordernde Art, lieber Professor Hanselka, haben Sie den berühmten Fraunhofer-Spirit wieder erweckt, und ich bin sehr sicher, dass Sie die Gesellschaft gemeinsam mit den mehr als 30 000 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in eine erfolgreiche Zukunft führen werden«, sagte die Vorsitzende des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft.
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, betonte in ihrer Festrede die Bedeutung der großen Forschungseinrichtungen und insbesondere der Fraunhofer-Gesellschaft für die Wirtschaftsstandorte Deutschland und Europa: »Mit ihrer anwendungsorientierten Forschung ist die Fraunhofer-Gesellschaft ein Aushängeschild und ein Innovationsmotor unseres Landes. Der Bund fördert Fraunhofer jährlich mit mehr als 850 Millionen Euro aus dem Pakt für Forschung und Innovation. Dieser Pakt ist ein Grund dafür, dass der Forschungsstandort Deutschland so stark ist. Ein weiterer Grund ist die Freiheit der Wissenschaft. Sie bedeutet aber auch Verantwortung, etwa gut mit den anvertrauten Steuergeldern umzugehen. Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt sich nun neu auf. Professor Hanselka verkörpert diesen Neustart. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.«
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume verdeutlichte darüber hinaus die Bedeutung von Fraunhofer für den Forschungsstandort Bayern: »Als neuer Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft ist Professor Holger Hanselka der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Amt – und am richtigen Ort: München ist als einer der innovationsstärksten Standorte der Welt der perfekte Sitz für die Zentrale der größten Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Mit unserer Hightech Agenda Bayern investieren wir 5,5 Milliarden Euro in Spitzenforschung, Zukunftstechnologien und eine exzellente wissenschaftliche Infrastruktur. So schaffen wir auch für die insgesamt rund 5600 Mitarbeiter an Fraunhofer-Einrichtungen in ganz Bayern ideale Rahmenbedingungen, zuletzt mit einem besonderen Schwerpunkt auf Ausbaumaßnahmen im Bereich der Forschung zu Künstlicher Intelligenz. Ich freue mich sehr darauf, die gemeinsame Erfolgsgeschichte von Freistaat und Fraunhofer mit Professor Hanselka weiterzuschreiben!«
Dr. Ralf Wintergerst, Präsident Bitkom e.V., erklärte: »Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die Herzkammer der deutschen Forschung. Sie prägt Rhythmus, Tempo und Leistungsstärke des Forschungsstandorts Deutschland. Von herausragender Bedeutung ist die enge Verzahnung mit der Wirtschaft, um aus Spitzenforschung auch Spitzenprodukte zu machen, invented, designed and made in Germany.«
In seiner Antrittsrede betonte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, die Bedeutung der Forschung für die Lösung aktueller globaler Probleme und Konflikte: »Wandel und Transformation waren nie wichtiger als heute: Von der schwierigen geopolitischen Lage mit Kriegen in unserer Nachbarschaft über den internationalen Wettbewerb um Ressourcen bis hin zu den gewaltigen Herausforderungen, vor die uns die Klimakrise stellt. In dieser Zeit des komplexen Wandels braucht es starke, lösungs- und anwendungsorientierte Forschung, wie wir sie bei Fraunhofer betreiben. Wir können und werden unseren Beitrag leisten, um durch ganzheitliche Lösungsansätze unsere Wirtschaft und Gesellschaft resilienter aufzustellen sowie die digitale und nachhaltige Transformation konsequent voranzutreiben.«
Hanselka verwies darauf, dass der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Anwendung deutlich beschleunigt werden muss, um den wachsenden globalen Herausforderungen entgegentreten und den Spitzenplatz der deutschen Wirtschaft sichern zu können: »Hierfür ist es wichtig, dass wir uns auf das Fraunhofer-Modell als Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Forschungsorganisationen zurückbesinnen. Durch seine ausgewogene Zusammensetzung aus Wirtschaftserträgen, öffentlichen Erträgen und Grundfinanzierung garantiert es die Marktorientierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. Dadurch wird es auch gelingen, die Kernaufgabe der Fraunhofer-Gesellschaft – den Transfer von Ideen in die Anwendung – noch besser und noch effizienter zu erfüllen.«
Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka steht seit dem 15. August als 11. Präsident an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft. Der 62-Jährige hatte zuvor zehn Jahre das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) geleitet.