Batterien sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Fraunhofer macht Unternehmen und Länder erfolgreicher – so könnte man Studien zum mikro- und makroökonomischen Impact der Fraunhofer-Gesellschaft zusammenfassen. Denn Investitionen in die angewandte Forschung von Fraunhofer haben positive Effekte auf die Wirtschaftskraft Deutschlands und erhöhen die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden. Und auch für Unternehmen gilt: Die Zusammenarbeit mit Fraunhofer steigert sowohl das Umsatz- als auch das Produktivitätswachstum der Kooperationspartner signifikant. Wie sich das in Zahlen ausdrückt, lesen Sie im entsprechenden Beitrag in diesem Newsletter.
Eine für die deutsche Volkswirtschaft besonders wichtige Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stellt die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) der Fraunhofer-Gesellschaft dar.
Batterien sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft – nicht nur im Smartphone oder im Elektroauto. Sie bilden eine zentrale Säule für die Energie- und Mobilitätswende. Doch für die Herstellung leistungsfähiger Batterien »Made in Germany« für den Weltmarkt bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Forschung und Industrie.
Die Forschungsfertigung Batteriezelle ist ein Projekt von nationaler und europäischer Bedeutung. Die FFB schafft eine Plattform, die die Aktivitäten von Forschung und Industrie zusammenbringt – entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion.
Besonders freut uns die substantielle Erhöhung der Mittel für die Neubaufinanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen um 80 Millionen Euro zusätzlich zu den vorgesehenen 100 Millionen Euro für die erste Ausbaustufe. Insgesamt investiert Nordrhein-Westfalen so in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro in den Aufbau der FFB und die gezielte Nachwuchsförderung vor Ort. Die Aufstockung der Mittel ist auch ein deutliches Signal dafür, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb mit anwendungsnaher Produktionsforschung unter dem Dach eines perspektivisch eigenständigen Fraunhofer-Instituts die Weichen dafür stellt, zentrale Märkte aktiv mitzugestalten und gleichzeitig die Grundlage für neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft.
Bereits zwei Konsortialworkshops mit Vertreterinnen und Vertretern der relevanten Industrie belegen das hohe Interesse der deutschen Wirtschaft an dem Projekt und seinen Angeboten. Erste Angebotselemente befinden sich schon in der Startphase: Mehrere Institute der Fraunhofer-Gesellschaft haben gemeinsam mit ihren Projektpartnern digitale Modelle entwickelt, mit denen frühzeitig Verfahrensfragen und Produkteigenschaften für die Batteriezellforschung simuliert werden können. In Münster vor Ort steht die Inbetriebnahme einer Beschichtungsanlage samt Trocken- und Reinraumtechnik bevor.
Unsere Partner in Wirtschaft und Politik schätzen Fraunhofer als Wegbereiter einer wettbewerbsfähigen Industrie und als Impulsgeber. Unabdingbar dafür ist der effiziente Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Entwicklungen in innovative Anwendungen.
Einen politisch und öffentlich stark beachteten Weg des Transfers stellen Ausgründungen dar. Ausgründungen und die Förderung von Unternehmertum gesetzlich als gemeinnützigen Zweck zu verankern, sendet ein weithin sichtbares Signal in Richtung einer Gründungs- und Wagniskultur in Deutschland aus. Forschungsorganisationen erhalten zudem die Möglichkeit, ihre Ausgründungen mit gründungsfreundlichen Konditionen noch besser zum Erfolg zu führen.
Ich setze mich im Hightech-Forum der Bundesregierung für eine gründungsfreundliche Kultur ein. Denn im internationalen Wettbewerb stellen erfolgreiche hiesige Ausgründungen der Fraunhofer-Gesellschaft ein wichtiges Zeugnis aus: Sie stehen für die besondere Kombination aus wissenschaftlicher Exzellenz und Unternehmergeist. Beispiele für solche Erfolgsgeschichten finden Sie beginnend mit dieser Ausgabe regelmäßig im Newsletter des Vorstands.
Ihr
Reimund Neugebauer