Prothesenversorgung

Prothesenversorgung | Make People walk

Das Problem

 

Unfälle, Krankheiten oder Kriegsverletzungen können zu Beinamputationen führen. Beinprothesen können betroffenen Personen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In Ländern des globalen Südens sind jedoch solche Prothesen kaum verfügbar, von schlechter Qualität oder Betroffene können sich diese nicht leisten.

 

Die Lösung

 

Eine voll funktionsfähige und haltbare Beinprothese mit niedrigen Anschaffungskosten entwickelt das Start-up HORUS im Rahmen des Fraunhofer AHEAD Co-Labs zusammen mit dem Fraunhofer IPA. Durch eine umfassende Entwicklung sollen die Beinprothesen des Start-ups haltbarer sein als vergleichbare Produkte. Mit dem Knowhow des Fraunhofer IPA sollen die Prothesen einen weiteren Entwicklungssprung erhalten.

Das Projekt

 

Kernstück dieser neuen Prothese ist das Kniegelenk. Günstige, aber haltbare Materialien sorgen für niedrige Kosten. Auch wollen die Entwickler möglichst viele Arbeitsschritte automatisieren. Herstellungstechnologien wie beispielsweise Laser-Cutting sollen die Herstellungskosten weiter senken. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Reparierbarkeit des Produktes. Diese Prothesen können in einem Miet-Modell angeboten werden und auch von Krankenkassen oder Versicherungen bezogen werden. Mit der herausragenden Expertise und Technologien des Fraunhofer IPA im Bereich Prothetik soll nun ein weiterer Technolgiesprung erreicht werden.

 

 

Video zum Projekt Prothesenversorgung

Originalität

 

Mit dem modularen Prothesenfuß soll eine bessere, bedürfnisgerechtere Versorgung im Globalen Süden ermöglicht werden. Dabei geht das Team auch zwei internationale Nachhaltigkeitsziele der UN an, in dem Ungleichheiten abgebaut und die Gesundheitsversorgung von Amputierten verbessert werden. Die Unterversorgung von Amputierten der unteren Extremität ist ein globales Problem. Schätzungen zufolge leben weltweit 4 Millionen Menschen mit Amputation der unteren Extremitäten, von denen ein Großteil kein Zugang zu einer angemessenen Versorgung hat. Die Nichtversorgung führt zu Erwerblosigkeit und Ausschluss vom sozialen Leben.

Im Globalen Süden verbreitete Prothesenfüße zeichnen sich als Low-Cost Varianten vor allem durch einen nicht-modularen Aufbau aus: Außenhülle und innere Struktur sind untrennbar miteinander verbunden. Dementsprechend führt das Versagen einer einzigen Komponente, z.B.der Außenhülle, zwangsläufig zu einem vollständigen Ausfall der Prothese. Der Erwerb einer neuen Prothese ist oftmals mit enormem finanziellen Aufwand verbunden.

Der neu entwickelte Prothesenfuß zeichnet sich dadurch aus, dass die Komponenten zerstörungsfrei und günstig ausgetauscht werden können, sodass die versorgte Person möglichst lange mobil bleibt. 

 

 

Alleinstellungsmerkmal

 

Die marktführenden Hersteller für Prothesenfüße bieten zurzeit keine adäquaten Lösungen für die Länder im Globalen Süden an, die möglichst günstig und langlebig sein müssen. Der modulare Ansatz erlaubt eine Anpassung an den Nutzer der Prothesen, um individuellen funktionellen Anforderungen gerecht zu werden. Weiterhin stellt die zerstörungsfreie Austauschbarkeit einzelner Komponenten sicher, dass einzelne Komponenten, die hohem Verschleiß ausgesetzt sind, ersetzt werden können. So erhöht sich die Nutzungsdauer des Fußes, denn der Ausfall einer Komponente bedeuet nicht den Totalausfall des Hilfsmittels.

 

Marktfähigkeit

 

Die Prothesen orientieret sich an den Preisen der im Globalen Süden üblichen Prothesenfußart. Zur preislichen Wettbewerbsfähigkeit kommen zusätzliche Vorteile wie eine erhöhte und nachhaltigere Nutzungsdauer bei gleichzeitiger Reparier- und Individualisierbarkeit hinzu. 

 

 

Wirtschaftliche Verwertbarkeit

 

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Startup Horus Prosthetics, die bereits Amputierte in Peru mit kostengünstigen Passteile versorgt, soll der Prothesenfuß auf den Markt. Mit Horus Prosthetics steht dem Team ein starker Partner zur Seite, der die Anforderungen des Marktes versteht und bereits ein Vertriebs- und Versorgungssystem aufbaut. Nach dem geplanten Start in Peru ist eine Expansion in andere Länder Südamerikas geplant.