Nachhaltigkeit

Die Zukunft gemeinsam gestalten!

Nachhaltigkeit
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Rohstoffknappheit, Konkurrenzdruck und Fachkräftemangel sind nur einige der vielen Herausforderungen, denen sich die produzierende Industrie stellen muss. Für die Produktion der Zukunft arbeiten die Forscher an energie- und ressourceneffizienten Verfahren.

Als eine der weltgrößten Organisationen für anwendungsorientierte Forschung trägt die Fraunhofer-Gesellschaft mit nachhaltigen Lösungen zur Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft bei. Dabei geht es nicht alleine um technologische Innovationen, denn die etablierten Konzepte von Nachhaltigkeit fordern, umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichermaßen und immer in Bezug zueinander zu betrachten – diese Denkweise spiegelt sich in unseren Systemansätzen wider. Wir entwickeln Problemlösungen, die über die Anforderungen der Gegenwart hinaus in die Lebenswelten künftiger Generationen reichen.

In den vergangenen Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit zunehmend in der Unternehmenspolitik an Bedeutung gewonnen. Bereits 2009 erfolgte der Zusammenschluss von 20 Fraunhofer-Instituten und -Einrichtungen zum Netzwerk Nachhaltigkeit. Aus dieser Bottom-up-Initiative hat sich mittlerweile ein im Präsidialstab angesiedelter und strukturiert geführter Prozess entwickelt.

»Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft aktiv mitzugestalten«, sagt Professor Neugebauer. Daher legen wir 2014 erstmals unser Nachhaltigkeitsverständnis, unsere Ziele und unsere Maßnahmen in einem Nachhaltigkeitsbericht dar – als Einstieg in eine transparente Nachhaltigkeitskommunikation und als Instrument für ein langfristig angelegtes Nachhaltigkeitsmanagement.

Nachhaltigkeit ist uns auch als Arbeitgeber ein Anliegen: Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Arbeitgeberattraktivität weiterzuentwickeln. Förderung, Motivation, Chancengleichheit und Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dabei an erster Stelle.

 

Verbundprojekt LeNa

Ein Leitfaden für das Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

 

Fraunhofer-Netzwerk »Nachhaltigkeit«

Das Fraunhofer-Netzwerk Nachhaltigkeit ist eine Initiativgemeinschaft von 20 Fraunhofer-Instituten mit dem Ziel, die Integration von nachhaltigkeitsrelevanten Themen ​in der Fraunhofer-Gesellschaft zu fördern.

Call for challenges, problems and ideas

Fraunhofer und WAITRO (World Association of Industrial and Technological Research Organisations) haben einen Ideenwettbewerb zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern gestartet. Für Herausforderungen vor Ort sollen in Kooperation mit Fraunhofer Lösungsansätze gefunden werden. Institutionen oder Einzelpersonen können ihre Ideen noch bis zum 11. März 2016 einreichen.  Erfolgreiche Projektvorschläge werden auf einem internationalen Symposium im Oktober 2016 gekürt und potenziellen Sponsoren vorgestellt.

Nachhaltigkeitsbericht 2015 des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE betreibt Forschung und Entwicklung für eine nachhaltige Energieversorgung und berichtet nun erstmals über Nachhaltigkeit in den Organisationsprozessen und der Infrastruktur des Instituts. Der Bericht bezieht sich auf die Aktivitäten aus den Jahren 2013 und 2014 und ist Grundlage für die Integration eines langfristig ausgerichteten Nachhaltigkeitsmanagements in die Forschungs-und Organisationsabläufe des Instituts.

 

GreenTec Award 2015

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI in Braunschweig entwickelten einen umweltfreundlichen Schaumstoff aus Holz. Sie erhielten dafür den GreenTec Award 2015 in der Kategorie Bauen und Wohnen.

Zukunftsfähigkeit durch Forschung

Projektbeispiele aus der Fraunhofer-Gesellschaft

Umweltfreundliches Reinigungsgas – Projekt ecoFluor

Solvay, Texas Instruments, Muegge und die Fraunhofer EMFT wollen mit neuen Reinigungsgasen die Treibhausgasemissionen in der industriellen Halbleiterherstellung reduzieren. Das auf drei Jahre angelegte Projekt ecoFluor wird teilweise vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und ist am 1. Januar 2016 gestartet.

Fraunhofer-Studie: Recycling gewinnt immer

Der internationale Rohstoffbedarf steigt stetig, parallel sinkt die Menge der verfügbaren Primärressourcen. Es ist daher umso wichtiger, die Rohstoffe, die bereits im Umlauf sind, effizient zu nutzen. Klima und Umwelt durch nachhaltiges Wirtschaften mit Ressourcen zu schonen, ist eine globale Herausforderung. Fraunhofer UMSICHT zeigt in einer aktuellen Studie auf, welchen Beitrag die ALBA Group dazu leistet. Der Recycling- und Umweltdienstleister schonte 2014 durch die Kreislaufführung von rund 6 Millionen Tonnen Wertstoffen über 48,3 Millionen Tonnen Primärressourcen.

Fraunhofer-Studie: Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderen kritischen Rohstoffen

Deutschland nimmt weltweit eine Führungsposition als Anbieter von Hightech-Produkten ein. Doch diese Produkte werden zunehmend komplexer und basieren auf der Funktion verschiedener Technologiemetalle, die größtenteils aus dem Ausland bezogen werden. Ihr Recycling ist ein potenzieller Baustein für die künftige Rohstoffversorgung. Fraunhofer UMSICHT hat im Rahmen der Studie »Recyclingpotenzial Technologiemetalle« bestehende Recyclingstrategien und Rückgewinnungsverfahren für relevante Technologiemetalle in Deutschland analysiert, Hemmnisse identifiziert und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen entwickelt.

Fraunhofer-Leitprojekt Kritikalität Seltener Erden

Das Ziel des Leitprojekts »Kritikalität Seltener Erden« ist es, die Versorgung der Industrie mit den Seltenen Erden Neodym und Dysprosium sicherzustellen. Diese Metalle sind aufgrund ihrer hervorragenden hartmagnetischen Eigenschaften bei der Produktion von Windkrafträdern oder Elektromotoren sehr gefragt. Im Leitprojekt »Kritikalität Seltener Erden« arbeiten die Forscher an Lösungen für die Substitution als auch das Recycling dieser Rohstoffe.

Regenerative Energien vernetzen – Regenerative Modellregion Harz

Der Ausbau regenerativer Energien schreitet voran, damit werden auch die Schwankungen im Stromnetz zunehmen. Diese lassen sich ausgleichen, wenn man viele verschiedene Stromerzeuger über eine Leitzentrale intelligent zu einem virtuellen Kraftwerk verschaltet. Im Projekt »Regenerative Modellregion Harz«, sind ein Pumpspeicherwerk, Biogas-, Photovoltaik- und Windenergieanlagen miteinander verknüpft.

Abwasser zu Dünger

Abwasser enthält eine große Menge an Phosphorverbindungen, die als Pflanzendünger essenziell wichtig sind, in Gewässern jedoch zu starken Algenblüten führen können. Da heute weltweit auch die Phosphorlagerstätten bereits stark ausgebeutet sind, bietet es sich an, künftig dieses Mineral für die Landwirtschaft aus Abwässern zurückzugewinnen.

Chemie aus der Natur

Eine andere Möglichkeit, Ressourcen zu sparen, ist es, auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen. So kann man etwa Biomasse anstelle von Erdöl als Kohlenstoffquelle nutzen. Aus Holz, Maisstärke, Zuckerrüben oder Pflanzenöl lassen sich Kunststoffe, Lacke und Feinchemikalien herstellen. Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna nutzt Holzabfälle, um Grundstoffe für die Kunststoffproduktion zu gewinnen.

Cyber-Sicherheit – die große Herausforderung

Die immer stärkere Vernetzung über das Internet und der Austausch von Daten bergen das Risiko, dass Daten abgefangen und missbraucht werden. Eine andere Gefahr sind Hackerangriffe, durch die nicht nur Computer ausgespäht, sondern ganze Industriebetriebe und Infrastrukturen lahmgelegt werden können. Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt sich deshalb verstärkt dafür ein, in Deutschland Technologien für die Sicherheit von Informationstechnologien zu entwickeln.

Fraunhofer-Einrichtung

Leistungszentrum Nachhaltigkeit in Freiburg

Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die fünf Freiburger Fraunhofer-Institute bündeln künftig ihre Stärken im »Leistungszentrum Nachhaltigkeit«. Gemeinsam mit der Industrie werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen für große Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit arbeiten. Am 6. März 2015 präsentieren die Kooperationspartner ihre Vorhaben erstmals der Öffentlichkeit.