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Beteiligungen und Ausgründungen

Die Fraunhofer-Gesellschaft war zum Bilanzstichtag an insgesamt 80 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen beteiligt. Bei 53 Unternehmen des Beteiligungsportfolios steht der Technologietransfer in die Wirtschaft im Fokus. Weitere 21 Beteiligungen sind strategischer Natur. Daneben existieren noch 6 verbundene Unternehmen. Die Fraunhofer-Gesellschaft investierte 2024 insgesamt 5,7 Mio. € in das Eigenkapital der Beteiligungen. Es kam ein Unternehmen hinzu, bei dem sich die Fraunhofer-Gesellschaft am Grund- bzw. Stammkapital beteiligt.

Demgegenüber wurde bei 4 Unternehmen ein Exit vollzogen. Der Buchwert aller Beteiligungen erhöhte sich auf 36,0 Mio. € (inklusive Anteilen an verbundenen Unternehmen, Vorjahr: 31,5 Mio. €). Die Exit-Erlöse aus dem Abgang von Beteiligungen beliefen sich auf 2,0 Mio. €. 

Ausgründungen sind ein integraler Bestandteil der Verwertungsaktivitäten bei Fraunhofer. Im Einzelfall übernimmt Fraunhofer im Rahmen des Technologietransfers eine gesellschaftsrechtliche Minderheitsbeteiligung. Im Jahr 2024 unterstützte Fraunhofer Venture 68 neue Ausgründungsprojekte.  Fraunhofer-weit gingen 21 Spin-offs hervor. 

Fraunhofer hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl die Anzahl der Ausgründungen als auch den Anteil des Wirtschaftsertrags mit Spin-offs am Gesamtwirtschaftsertrag zu steigern. Unterstützt wird dies mit zielgerichteten Entrepreneurship-Maßnahmen und Programmen, die im Rahmen des integralen Ansatzes AHEAD inhaltlich gebündelt wurden.

Das Fraunhofer AHEAD Programm nimmt jährlich ca. 60 neue Teams auf und stellt finanzielle Mittel zur Verfügung. Durch intensive Workshops und Coachings wird unternehmerisches Handeln vermittelt.  Fraunhofer AHEAD bietet eine Vernetzungsplattform für frühphasige Ausgründungs- und Lizenzierungsprojekte mit dem nationalen Entrepreneurship Ökosystem. Neben dem allgemeinen AHEAD-Programm gibt es Schwerpunkte in den Bereichen Sustainable Development Goals und Life Science. 

 

Schutzrechtsverwertung

Fraunhofer setzt auf eine fokussierte und zielgerichtete IP-Strategie, die sich darauf konzentriert, Erfindungen mit hohem Verwertungspotenzial nachhaltig patentrechtlich abzusichern.  Dieses Vorgehen trägt zu einer optimalen Nutzung zeitlicher und finanzieller Ressourcen bei.

Im Jahr 2024 meldeten die Fraunhofer-Institute 507 Erfindungen an. Um die erfinderische Tätigkeit optimal zu fördern, hat die Abteilung Patente u. a. ein E-Learning-Programm entwickelt, das den Wissenstransfer in Bezug auf Erfindungen und Patentierung unterstützt und künftig allen Forschenden der Fraunhofer-Gesellschaft zur Verfügung stehen wird.

Im Jahr 2024 wurden 439 prioritätsbegründende Patentanmeldungen eingereicht.  Der Bestand an aktiven Patentfamilien bleibt mit 7081 auf dem Niveau des Vorjahres. Die Institute legen noch mehr Wert auf den Kostenaspekt der Schutzrechte und passen ihre Anmeldeentscheidungen gezielt an ihre IP-Strategie an. Dadurch werden die Patentportfolios gestrafft und auf Effizienz optimiert.

Fraunhofer verfolgt weiterhin aktiv die Verwertung von Schutzrechten, indem Patentportfolios erstellt und ausgewählten Unternehmen zur Lizenzierung oder in Einzelfällen zum Verkauf angeboten werden. Diese Strategie gewährleistet, dass wertvolle Erfindungen effektiv genutzt werden, und bietet gleichzeitig neue Möglichkeiten für Kooperationen und Innovationen. 

Die Verwertung des Intellectual Property (IP) erfolgt in der Regel durch den Abschluss von Lizenzverträgen. Daneben kann IP auch in Patent-Pools eingebracht werden oder durch den Verkauf von IP verwertet werden. Die erfolgreichsten Patent-Pools beinhalten Patente der Audio- und Video-Codierung. 

Gemeinsam mit weiteren Inhaberinnen und Inhabern standardrelevanter Patente aus verschiedenen Ländern werden im Rahmen unterschiedlicher Patent-Pools weltweit Lizenzen erteilt. Diese Einnahmen werden in die Vorlaufforschung reinvestiert und stärken damit nachhaltig den Forschungsstandort Deutschland. Die Erträge aus der Lizenzierung und dem Verkauf von IP betrugen rund 164 Mio. €.