Ausbildung – Industriekeramikerin / Industriekeramiker, Verfahrenstechnik

Du bist interessiert am Werkstoff Keramik und hast Spaß an technisch-handwerklichen Tätigkeiten? Wenn du geschickt und reaktionsschnell bist und zudem gut rechnen kannst, steht deiner Karriere in der industriellen Keramik nichts mehr im Wege. 

Als Industriekeramikerin bzw. Industriekeramiker Verfahrenstechnik stellst du keramische Erzeugnisse aus anorganischen, nichtmetallischen Werkstoffen her. Das können zum Beispiel Gebrauchskeramiken wie Haushalts- und Zierporzellan oder auch Sanitärkeramik sein.

Während deiner Ausbildung am Fraunhofer-Institut bringen wir dir bei, die keramische Grundmasse vorzubereiten und anschließend die von dir als Granulat, plastische Masse oder Suspension aufbereiteten Werkstoffe zu pressen, zu extrudieren oder in Arbeitsformen aus Gips bzw. Kunststoff zu gießen. Nach der Trocknung können sie durch mechanische Bearbeitung in ihre endgültige Form gebracht werden. Das fachgerechte Brennen wird von dir überwacht: Temperaturen weit über 1000°C kommen dabei zum Einsatz, um die keramischen Eigenschaften zu erreichen. Zu deinen Aufgaben gehört es auch, die Oberflächen zu veredeln, indem du sie glasierst und dekorierst. Auf diese Weise werden die für den Einsatz wichtigen Eigenschaften hervorgerufen, wie z. B. elektrische Isolation, Verschleißfestigkeit oder Filtrationswirkung.

Präzision und die Einhaltung geltender Vorschriften sind wichtig in diesem Beruf, denn auf die Qualität kommt es an. Egal ob Gebrauchs- oder High-Tech-Produkt – für dich zählt das perfekte Ergebnis. Während der Fertigung kontrollierst du die Produktqualität und dokumentierst das Resultat. Unsere keramischen Werkstätten stehen für dein Engagement bereit.

Nach der Ausbildung stehen dir zahlreiche Einsatzfelder offen, beispielsweise in Porzellanfabriken, in Ziegeleien oder bei Herstellern von Sanitärkeramik, Rohren und Fliesen. Deine technischen Fähigkeiten und Ideen sind auch in der Forschung und Entwicklung gefragt. Möglicherweise bist du bei der Entwicklung neuer Produkte dabei oder hilfst mit, die Herstellungsprozesse zu optimieren.

Alles Wissenswerte in Kürze

Ausbildungsinhalte:

  • Bearbeitung, Verarbeitung und Prüfen von keramischen Werkstoffen, Gips und Kunststoffen auf der Grundlage technischer Unterlagen und Fertigungsvorschriften
  • Herstellung von keramischen Massen und Glasuren; Prüfung auf Eig­nung für den weiteren Prozess
  • Fertigen von Einrichtungen für die Formenherstellung und Gießen von Arbeitsformen aus Gips
  • Formen von keramischen Massen, z. B. durch Gießen, Drehen, Pressen, Extrudieren
  • Trocknen und Brennen der keramischen Rohlinge, Steuern und Überwachen des Produktionspro­zesses
  • Selbstständige Planung und Organisation der Aufgaben mit Hilfe von Informations- und Kommunikationsmitteln
  • Warten und Pflegen der Betriebsmittel sowie Mess- und Prüfmittel
  • Durchführung von qualitätserhöhenden und qualitätssichernden Maßnahmen für die hergestell­ten Produkte im gesamten Fertigungsablauf
  • Vorschriften des Umweltschutzes, der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschut­zes und der Qualitätssicherung

Ausbildungsdauer:

Drei Jahre, ggf. ist eine Verkürzung möglich

Voraussetzungen:

Für die Ausbildung sind gute schulische Leistungen notwendig sowie ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Abschluss einer gymnasialen Oberstufe.